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vom 1. bis 4. Juni 2000
Die Unterbringung erfolgte wie im Vorjahr auf einem zum Tagungshaus umgebauten alten Gutshof (18.-20. Jh.), dem Rittergut Lützensömmern.
"Raus aus dem Alltag, Himmelfahrt kommt,
und das Thüringer
Becken (Karte)
ruft !
Mit einer überschaubaren Gruppe von
Motorradfahrern erkunden wir Thüringen
und seine Sehenswürdigkeiten." -
Dieses Jahr ging es zum dritten Mal ins Thüringer
Kernland.
Der Bericht von Wolfgang: |
In diesem Jahr fiel das Himmelfahrtswochenende erst auf Anfang Juni. Also sind wir davon ausgegangen, daß sich die Temperaturen in sommerlichen Bereichen bewegen und wir uns zu den abendlichen Aktivitäten im Freien nicht so dick anziehen müssen. Nur eins machte uns noch Kopfzerbrechen: Eine gute Woche vor der Tour erhielt ich die Nachricht dass unser Abendessen auf Schloss Beichlingen geplatzt ist. Das Hotel und Restaurant hatten Konkurs angemeldet. Ich hoffe es lag nicht an unseren mit harten Bandagen geführten Verhandlungen um einen möglichst guten Preis für unser Abendessen. Also musste eine andere, ebenfalls nicht ganz alltägliche Gastronomie her. Bei der Abfahrt der Strecke bot sich leider keine Alternative an. Das Fremdenverkehrsamt gab uns den Tip mit einem Felsenkeller in Mühlhausen, der aber leider weit außerhalb der Streckenführung lag. So bot sich die Runneburg noch einmal an, zumal dreiviertel der angemeldeten Mitfahrer sie noch nicht kannten.
Am Mittwoch reiste als erster Gast ein guter alter Freund an. Er hatte den weitesten Weg, nämlich aus Basel. Am Donnerstag sind wir auf Wunsch unseres Gastes zu dritt nach Schloss Beichlingen gefahren. Wenn auch die Hotellerie Konkurs angemeldet hat, so ist die Schlossanlage auf jeden Fall einen Besuch wert.
Die alten Gemäuer und die wenigen Besucher animierten uns zu netten Aktivitäten. Die Zeit verging schnell, und wir müssten uns beeilen, damit wir vor den anderen Gästen zurück im Tagungshaus waren. Zur Kaffeezeit rollten auch schon die ersten an. Bei Kaffee und Kuchen wurden die Zimmerschlüssel verteilt und geschaut wer mit wem ... sich ein Zimmer teilt. Oder was dachtet Ihr ?
Gegen 18 Uhr fehlten nur noch die Gäste aus Hannover, und ich machte mir schon Sorgen. Doch in diesem Augenblick fuhren sie schon durch das Eingangsportal. Nach dem Absteigen vom Motorrad humpelte Reinhard, und wir erfuhren, dass er kurz vor dem Ziel mit dem Motorrad weggerutscht war. Am Motorrad war nichts zu sehen, außer dass ein Koffer fehlte. Unsere MCLB-eigene Krankenschwester schaute sich Reinhards geschwollenen Fuß an und meinte, es wäre besser, wenn Reinhard einen Arzt aufsucht.
Zum Glück war Edgar aus Nordhausen mit dem Auto gekommen. So wurde erst einmal der verlorene Koffer eingesammelt und dann unser Schwerverletzter zur Ersten Hilfe gefahren. In der Zwischenzeit begutachteten wir den Schaden am Motorrad und den Koffer.
Davon abgesehen hatte sich die versammelte Mannschaft natürlich eine Menge zu erzählen, denn ein Großteil der Gruppe war zum ersten Mal beim Himmelfahrtstreffen vom MCLB.
Die Zeit verging schnell und bald wurde im Tagungshaus zum Abendessen gebeten. Obwohl das Tagungshaus überfüllt war und das Personal alle Hände voll zu tun hatte, war man unserem Wunsch auf ein Spargelessen nachgekommen. (In der Region Herbsfeld und in der unmittelbaren Nachbarschaft des Tagungshauses wird Spargel angebaut. Die Region ist ebenso bekannt wie Beelitz in Brandenburg.
Während des Abendessens kam Edgar mit Reinhard und Albert wieder. Sie brachten eine relativ "gute" Nachricht mit. Reinhards Fuß war gezerrt und zum Glück nicht gebrochen. Nach dem Essen entspannten wir uns, wobei unter anderem über die Ausfahrt am Freitag gesprochen wurde.
Am Freitag fanden sich fast alle zum Frühstück gegen 8:30 Uhr ein, dabei wurde dann neugierig nach dem lustvollen Stöhnen gefragt, das aus dem Verwalterhaus (wo die Motorradgruppe untergebracht war) wohl bis hin zur Frühstücksterrasse auf der anderen Seite des Geländes zu hören war. Die letzten, die zum Frühstück erschienen waren meinten, sie hätten nichts gehört.
Nach dem Frühstück brachen wir auf - bis auf Reinhard; sein Fuß war noch so geschwollen das er keinen Stiefel anziehen konnte.
Die Tour führte auf einer Nebenstrecke nach Eckartsberga. Da wir gut in der Zeit lagen, wurde die Eckartsburg (zu Ehren Eckarts, der wegen seiner Rippenbrüche nicht teilnehmen konnte) besichtigt. Auf dem Burgturm wurde aus der Besichtigung mehr eine Fotosession, jeder wollte mit jedem ... auf das Bild, was sonst (der MCLB ist ein anständiger Club !). Nachdem wir die wunderschöne Aussicht genossen hatten, gingen wir zum Abstieg über und stürmten den Imbiß am Parkplatz. Es war nicht der Hunger, der uns antrieb, sondern der Durst, denn inzwischen herrschten wirklich sommerliche Temperaturen. Während die einen ihr kühles Getränk schlürften, nutzen die anderen die Gelegenheit, auf der Sommerrodelbahn zu rutschen.
Danach ging es weiter zu den Dornburger Schlössern, da wir für 14 Uhr eine Führung angemeldet hatten. Leider konnte nur das Renaissanceschloss besichtigt werden, denn das Barockschloss wird zur Zeit restauriert. Nach so viel Kultur nahmen wir die reservierten Plätze auf der Terrasse des Schlosscafés ein und genossen die Aussicht über das Saaletal bei Kaffee und Kuchen.
Nach einer Pause gingen wir durch den Barockgarten und besichtigten die Kirche, aus der die Gruppe nur schwer wieder herauszubekommen war. Ich denke es war mehr die angenehme Kühle als das Interesse an Kultur. Wieder auf dem Parkplatz setzten wir die Fahrt Richtung Kappellendorf in der Nähe von Jena fort.
Dort erwartete uns eine Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert. Als wir dort ankamen, flüchtete die dortige ABM-Kraft und verriegelte die Kassentür. Die Reiseleitung des MCLB war erst etwas ärgerlich, doch dann stellte sie fest, dass die Türen zum ehemaligen Wohnturm und zu den Burgmauern nicht verschlossen waren (hatte wohl die ABM-Kraft in der Eile vergessen). Big Mama übernahm die Führung durch die Burganlage.
Nach einer kleinen Verschnaufpause schwangen wir uns wieder auf die Motorräder und fuhren nach Weissensee zur Runneburg.
Vor dem Abendessen musste sich die Gruppe noch der Tortur einer weiteren Besichtigung unterwerfen. Währenddessen fuhr die Reiseleitung mit Edgar zum Tagungshaus, um Reinhard zum Abendessen mit dem Auto abzuholen. Als das "Transporttaxi" mit den "Schwerverletzten" wieder auf der Runneburg eintraf, war die Führung gerade zu Ende und das Abendessen wartete in der mittelalterlichen Gaststätte auf uns.
Während des Essens ließ die Gruppe das Erlebte vom Tag Revue passieren und plauderte über die Dinge, die die Reiseleitung für den Samstag geplant hatte. Nach dem üppigen Abendessen wurde es am Tisch langsam ruhiger, denn immerhin hatten wir eine Schloss- und drei Burgbesichtigungen hinter uns. So sattelten wir noch mal auf und fuhren zum Tagungshaus, wo wir uns an diesem lauwarmen Abend unter freiem Himmel zu einem Bier und einem netten Plausch niederließen. Naja, nicht alle, es gab auch einige, die sich paarweise in die Zimmer zurückzogen.
Am Samstag war nur eine Besichtigung geplant, trotzdem ging es gleich nach dem Frühstück in eine andere Richtung los. Kurz vor der Abfahrt gesellte sich noch jemand aus Erfurt zu der Gruppe. Unser Ziel: über Bad Liebenstein nach Friedrichsroda. Der erste Stop war nicht weit entfernt: die Tankstelle in Bad Tennstedt. Als alle vollgetankt hatten, führte uns der Weg über ausgesuchte Nebenstrecken zum Rennsteig. Einige der Strecken sind nicht für Raser geeignet. Trotz guter Fahrbahndecke sollte man durch die engen, zum Teil kurvigen Landstraßen nicht allzu schnell fahren. Dafür entschädigte uns die sehr schöne Landschaft, und wir mussten uns nicht mit der Gruppe durch Städte wie Erfurt oder Gotha schlängeln. Eine größere Pause wurde an einer Skihütte am Rennsteig eingelegt. Wir fanden den Namen Skihütte nicht sehr passend, denn bei den sommerlichen Temperaturen dachten wir eher an Eisbecher mit Sahne und kühle Getränke, als ans Skifahren. Wir quetschten uns auf der gut besuchten Terrasse an einen Tisch. Bei unserer Ankunft entschlossen sich die anderen Gäste, schnell zu zahlen, um uns Platz zu machen. Mit so viel Gastfreundschaft hatten wir nicht gerechnet, oder lag es an unserem unwiderstehlichen Charme?
Das T-Shirt der Reiseleiterin wurde zum Trocknen aufgehängt, nicht weil es durchgeschwitzt war, sondern weil ihre Gattin sie zur Erfrischung mit einer Flasche Selter übergossen hatte. Nach einer Verweilpause setzten wir uns wieder in Bewegung. Der Weg führte uns über Bad Liebenstein nach Friedrichsroda, wo die Besichtigung der Marienglashöhle auf dem Programm stand. An der Kasse wurden sämtliche Rabatte für Schwerbehinderte und deren Begleitpersonen ausgereizt. Die Dame an der Kasse schaute allerdings etwas verdutzt, da alle mit Motorradklamotten ankamen.
Nach kurzer Wartezeit war unsere Gruppe mit der Führung dran. Die Temperatur in der Höhle lag zwischen 6 und 10 Grad, was wir als willkommene Abkühlung genossen.
Danach setzten wir unsere Fahrt fort, denn wir wollten rechtzeitig zum Grillabend in Erfurt sein.
Kurz vor Erfurt trennten sich Edgar und Big Mama von der Gruppe, um Reinhard aus Lützensömmern mit dem Auto zum Grillabend abzuholen. Der Zustand seines Fußes hatte sich leider nicht verbessert, so daß er an der Motorradausfahrt nicht teilnehmen konnte.
Als wir in Erfurt wieder auf dem Grundstück ankamen, hatten wir gleich den leckeren Geruch von Gegrilltem in der Nase. Eddi, der auch schon im letzten Jahr unser Gastgeber war, hatte sich wieder bereiterklärt, den Grillabend auszurichten.
In dieser lauen Sommernacht saßen wir auf der Terrasse und genossen es, von den Gastgebern verwöhnt zu werden. Bei dem Anblick der leckeren Salate, den Bratwürsten und den Steaks ließen wir uns nicht zweimal zu Tisch bitten. Wie schon im letzten Jahr war auch diesmal wieder reichlich aufgetafelt worden. Und so gut es auch schmeckte, wir haben nicht alles aufessen können. Peter, unser Grillmeister versuchte nach und nach noch ein Stück durchgebratenes Fleisch an die Männer zu bringen. Die jedoch widmeten sich lieber dem Fleisch, das außerhalb des Grills herumlief und nett aussah. Dann platzte überraschend ein kurzer aber heftiger Gewitterschauer mitten in die gemütliche Runde, und wir flüchten unter den überdachten Teil der Terrasse bzw. in den Wintergarten.
Gegen Mitternacht griff allgemeine Müdigkeit um sich, und wir entschlossen uns, zum Tagungshaus aufzubrechen, denn die Tagestour war für die meisten doch recht anstrengend gewesen. Im Tagungshaus angekommen, ging ein Teil gleich zu Bett (es wird aber nicht verraten, wer mit wem !). Der übriggebliebene Teil saß noch auf ein oder zwei Gläser zusammen.
Am Sonntag wurde nicht so zeitig gefrühstückt, denn bei einigen war es am Vorabend etwas später geworden. Nach dem Frühstück ging die Packerei los: Wieso gehen die Taschen nicht mehr zu ? Das kann doch nicht über Nacht mehr geworden sein ?
Nicht zu vergessen der Adressentausch, eins der wichtigsten Rituale eines Wochenendtreffens. Nachdem die benötigten Daten notiert und das Gepäck verstaut waren, setzten sich die Motorradfahrer Richtung Heimat in Bewegung. Nur Reinhard konnte nicht mit dem Motorrad fahren, er wurde von seinen Begleitern aus Hannover mit dem Auto abgeholt. Nachdem sie mit dem Motorrad heimgefahren waren, machten sie sich nochmals auf dem Weg, um Reinhard abzuholen.
Christian war vom Wochenende noch so mitgenommen, dass er ohne seine Motorradhose abfuhr, und die Rennleitung samt Gattin wurde am Sonntag Nachmittag zum Kaffee nach Nordhausen eingeladen.
Big Mama möchte sie bei allen für das schöne Wochenende bedanken und hofft auf ein baldiges Wiedersehen.
Bericht und Bilder von Wolfgang
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 28.10.2016 |